Star Wars™ Thrawn - Der Aufstieg - Verborgener Feind von Timothy Zahn

Seiten: 560

Verlag: Blanvalet Taschenbuch

Sprache: Deutsch

ISBN-10:3734163196

Amazon: Amazon.de

Rating: 7/10

Inhalt:

Thrawns jüngster Triumph war spektakulär. Seitdem wiegen sich die neun Herrscherfamilien der Chiss-Aszendenz in trügerischer Sicherheit. Denn der Feind im Hintergrund ist auf eine neue Taktik umgestiegen. Er stellt kein Ultimatum, er zieht keine Flotten zusammen. Stattdessen tarnt er seine Waffen mit einem Lächeln und Geschenken. Als Thrawn das Komplott aufdeckt, erkennt er die erschreckende Wahrheit. Anstatt in die Hauptstädte der Chiss einzumarschieren, greift der Feind das Fundament der Aszendenz an. Während das Vertrauen zwischen den Herrscherfamilien zersetzt wird, muss nicht nur Thrawn für sich entscheiden, was ihm wichtiger ist: die Sicherheit seiner Familie oder das Überleben der Aszendenz selbst.

Review:

In "Der Aufstieg - Drohendes Unheil" überlistete Thrawn den siegreichen Barbaren Yiv den Wohlwollenden. Zahn verwandelte seinen Antihelden in einen Helden. Das ist eine tolle Verwandlung, aber Zahn ist noch nicht fertig. Die Bühne ist bereitet, um ihn in ein Opfer zu verwandeln. Leider ist Thrawn in diesem Roman eine Nebenfigur. Der Schwerpunkt liegt auf dem Bösewicht. Was Star Wars-Bücher angeht, ist dies eher ein Schwelbrand als ein riesiges Feuer. Die Handlung, die zwar geschickt verteilt ist, um das Interesse der Leser aufrechtzuerhalten, bringt die zentrale Geschichte nicht voran.

Thrawns Sieg über Yiv den Wohlwollenden hat die Chiss dazu veranlasst, alle verbliebenen Nikardun-Basen/Schiffe zu zerstören. Die Helden aus "Der Aufstieg - Drohendes Unheil" durchstreifen den Kosmos auf der Suche nach Bösewichten. Keiner ahnt, dass hinter ihnen ein Superschurke wie Marvels Thanos steht, der alles manipuliert. "Verborgener Feind" ist die Geschichte des Superschurken, der einen weiteren Leutnant aussendet, um die Chiss zu vernichten. Dieser Roman ist die Geschichte dieses Schurken.

Haplif von den Agbui und sein Volk sind geschickt in der Manipulation. Der Superschurke nutzt sie, um Konflikte zwischen verschiedenen Zivilisationen zu schüren, die zu Bürgerkrieg, planetarer Vernichtung und schließlich zur Eroberung führen. Der Leser erfährt nie etwas über Haplifs Beweggründe, außer dem vagen Wunsch nach Freiheit von seinem superbösen Chef/Arbeitgeber. Der Leser kann langsam beobachten, wie Haplif Konflikte innerhalb der byzantinischen Gesellschaft der Chiss heraufbeschwört. Sobald er seine Ziele ausgewählt hat (einzelne unbedeutende Bürokraten), schleicht er sich weiter in die Gesellschaft hinein und spinnt ein komplexes Netz aus Ehrgeiz, Gier und Misstrauen. Der Leser, der anfangs noch ein wenig Mitleid empfindet, erkennt langsam, wie monströs Haplif und die Agbui sind, wenn sie eine schreckliche Tat nach der anderen begehen, wobei jede Tat immer schlimmer wird.

"Drohendes Unheil" hatte eine kurze Verbindung zu Star Wars. Thrawn traf General Anakin Skywalker und besprach kurz die Ereignisse in der weit entfernten Republik. "Verborgener Feind" macht keine Anstalten, an das Star-Wars-Genre anzuknüpfen. Es hat nichts mit den Sith oder Jedi, der Republik oder dem Imperium, Skywalker oder Solo zu tun. Es gibt nur das karge Konzept der Macht, das nur Chiss-Kindern zur Verfügung steht. Wie ich Zahn kenne, wird der letzte Band der Serie einen brillanten Grund dafür offenbaren, dass nur ausgewählte Kinder Zugang zur Macht haben ....

Thrawn selbst ist die einzige Verbindung zu Star Wars. Seine Rolle als Stratege ist in diesem Band klarer definiert. Es wird kaum oder gar nicht erwähnt, dass er einer fremden Rasse militärische Taktiken verrät, indem er ihre Kleidung betrachtet oder ihrer Musik lauscht. Stattdessen sind die Kämpfe erstaunlich einfach und gut durchdacht. Zahn mag festgestellt haben, dass die chaotischen Schlachten von "Drohendes Unheil" für die Leser schwer vorstellbar waren. Die Kämpfe in "Verborgener Feind" sind kleiner und viel klarer beschrieben.

Die Handlung ist clever. Ich schätze die wachsende Bösartigkeit der Agbui. Es war sehr langsam und anspruchsvoll. Ich musste die vorangegangenen Teile überfliegen, um herauszufinden, wie, warum und wo Haplif seine Magie einsetzte.

Insgesamt war es ein unterhaltsamer Roman, der hauptsächlich aus der Sicht des Bösewichts erzählt wurde. Es gibt einige offensichtliche Schwächen der Geschichte. Haplifs Intrigen sind sehr langsam. Am Ende der Bücher werden die Leser Star Wars oder das erweiterte Universum nicht wiedererkennen. Selbst Thrawn ist nicht ganz Star Wars. Denken wir daran, dass er traditionell ein Bösewicht ist. Es ist schwer, dieses Buch als Mittelbuch zu sehen, weil es sich so leicht von "Drohendes Unheil" abhebt. Es bleibt zu hoffen, dass Zahn die Bücher im nächsten Band oder in der übergreifenden Handlung der Ascendancy-Bücher auf brillante Weise miteinander verbindet.