Score von Martin Burckhardt

Score von Martin Burckhardt



Seiten: 352
Verlag: Albrecht Knaus Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-10:3813506436
Amazon:Amazon.de








Tolle Welt, fade Handlung!

Rating: 6/10


Inhalt:

Wir schaffen das Paradies auf Erden

In einer nicht allzu fernen Zukunft: Regierungen sind abgeschafft, Geld, Gewalt, Krankheiten, Umweltverschmutzung, Ungerechtigkeit ebenso. Nollet heißt das Unternehmen, das Glück für alle garantiert. Aber noch gibt es die „Zone“, wo ein erbarmungsloser Überlebenskampf tobt. Zwischen Utopie und Dystopie entwirft Martin Burckhardt mit dieser fundierten „Social Fantasy“ eine Gesellschaft, die uns viel näher ist, als wir denken.

Review:

Score ist der Debütroman von Martin Buckhardt und beschäftigt sich mit einer düsteren Zukunftsvision, in der ein Großteil der Bevölkerung aus den höher entwickelten Staaten ihr Leben in einer Welt verbringen, in der es weder Regierungen,Geld,Gewalt noch Krankheiten gibt, einer vermeintlichen Utopie. Dieser ECO-Zivilisation steht die "Zone" gegenüber, der komplette Gegensatz. Hier wird täglich um das Überleben gekämpft.
Martin Buckhardt erstellt in diesem Roman ein wirklich tolles, glaubwürdiges Konzept, das er im Verlauf sehr kritisch durch seinen Protagonisten untersuchen lässt. Einem selbst auch dazu drängt sich Gedanken über eine scheinbare Utopie zu machen, in der das Leben eher einem Spiel ähnelt, und was es heißt ein erfülltes Leben zu führen.  Auch schaft der Autor eine wirklich bedrückende Stimmung über das ganze Buch hinweg aufrecht zu erhalten (ich fühlte mich oft wie bei 1984) und auch das Ende ist dafür sehr passend geschrieben.
Jedoch gibt es auch einige Kritikpunkte, vor allem zum Stil von Buckhardt. Ich fand seine Dialoge wirkten sehr hölzern und unecht, immer mit sehr langen, teilweise seitenlangen "Monologen" und derart gut formuliert, dass sie auf mich nicht authentisch wirkten.
Desweiteren störte mich auch noch das der Autor in Dialogen öfters mal in die indirekte Rede wechselte, wovon ich überhaupt kein Fan bin. Dies trägt meiner Meinung nach auch zum Hauptproblem dieses Buches bei. Die Passivität.
Was ich schon bei vielen Romanen erwähnt habe trifft auch hier zu. Der Protagonist wirkt viel zu passiv, alles passiert zu ihm, nur selten handelt er aktiv und strebt einem Ziel entgegen, was es schwer macht richtig in die Geschichte gefesselt zu werden. Es will einfach keine Spannung aufkommen und man fürchtet nie wirklich um den Hauptcharakter, er scheitert nicht auf seinem Weg zu einem Ziel und relativ temporeiche Szenen werden sehr schnell wieder abgebremst. Auch sah ich den finalen "twist" leider schon von sehr weit kommen, das Ende hat mich jedoch sehr überzeugt.
Schade! Aber ein Buch, dass man sich sicherlich für seinen glaubwürdigen Denkansatz einmal anschauen kann, wenn man es verkraftet, sich durch eine relativ trockene Handlung zu kämpfen.
Score von Martin Burckhardt Score von Martin Burckhardt Reviewed by Darkybald on Donnerstag, März 12, 2015 Rating: 5

Keine Kommentare