Die Mission von Ann Leckie
Die Mission von Ann Leckie
Rating: 5/10
Inhalt:
Über Tausende von Sternsystemen erstreckt sich das mächtige Imperium der Radchaai – doch es ist in sich gespalten und steht kurz vor einem Bürgerkrieg. Breq, die Maschinenintelligenz des interstellaren Kriegsschiffs Gerechtigkeit der Torren, ist die Einzige, die den Zerfall noch aufhalten kann. Das Schiff wurde vor Jahrhunderten vollständig zerstört, und nur Breq, die Maschinenintelligenz im Körper einer Frau, hat überlebt. Nun wird sie von Anaander Mianaai, der totalitären Herrscherin der Radch, formell adoptiert, zur Flottenkapitänin ernannt und ins Athoek-System beordert. Dort haben die Gegner der Herrscherin zwei Tore für den interstellaren Schiffsverkehr zerstört und das System von seiner Versorgung abgeschnitten. Über Jahrtausende hinweg haben die Radch riesige Bereiche der Galaxis annektiert und sich viele Feinde gemacht. Vor allem aber wird das Reich der Radch aus seinem Inneren bedroht, denn seine Herrscherin Anaander Mianaai ist in Tausende von geklonten Körpern gespalten. Jetzt ist ein heimtückischer Kampf zwischen zwei Fraktionen ihrer multiplen Existenz ausgebrochen, der das ganze Imperium bedroht – und es gibt nur eine Person, die Anaander Mianaai mehr fürchtet als sich selbst: Breq …
Review:
Nach dem großen Hype um das erste Buch „Die Maschinen“ von
Ann Leckie ist nun der zweite Teil mit „Mission“ auf Deutsch erschienen. Wenn
ich auf mein Review zum ersten Buch zurückschaue, war ich nicht gerade
umgehauen, aber dennoch hatten mir die neuen Ansätze die Leckie dort versucht
hatte gefallen und ich wollte auf jeden Fall den zweiten Teil lesen und mir die
weitere Geschichte rund um Breq angucken.
Und so fängt Mission auch schon kurz nach dem Ende von Buch
eins an. Setzt den charakteristischen Stil des ersten Buches jedoch nur bedingt
fort. Es ist ein etwas anderes Buch, aber anders muss ja nicht unbedingt
schlecht sein und kann der Geschichte durchaus frische verleihen. Auch ist es
schwer eine Fortsetzung zu einem so erfolgreichen, mit Preisen überhäuften
ersten Band zu schreiben.
Haben sich diese Änderungen ausgezahlt? Ich bin da ein
bisschen Zwiegestalten. Auf der einen Seite, war die größte Herausforderung im
ersten Buch die Art der Erzählperspektive. Breq war einer von tausenden Körpern
einer Maschienenintelligenz und der daraus erfolgende Allwissende Effekt war
teilweise verwirrend und ablenkend. Jetzt liegt allerdings nur noch ein
einziger Geist in einem Einzelnen Körper vor, was das Ganze etwas leichter nach
zu vollziehen macht. Auch springen wir zeitlich nicht mehr hin und her, sondern
folgen einer gradlinigen Erzählung. Für mich eine klare Verbesserung in der
Verständlichkeit gegenüber dem ersten Roman.
Diese Änderungen führen jedoch dazu, dass auch der Rahmen
der Handlung sich um Einiges verkleinert. Was anfangs noch nach einer riesigen
Space-Oper aussah, ist nun auf eine viel kleinere Science-Fiction Geschichte
geschmolzen. „Mission“ liest sich dabei eher wie eine Charakterstudie, die
einen tieferen Einblick in die, nun auf eine Person beschränkten, Person von
Breq gewährt und damit natürlich eine sehr ausgiebige Entwicklung durchläuft, was
dazu führt, dass das Tempo gegenüber dem ersten Buche um einiges einsackt und
fast keine Action stattfindet.
Man hat auch das Gefühl, dass die Handlung in diesem Teil
nur wenig mit der Gesamthandlung zu tun hat und nur dazu dient etwas mehr Tiefe
in die Charaktere zu bekommen.
Ich habe durchaus nichts gegen dieses langsamere Tempo
einzulegen, aber dass hier keine Zweckmäßigkeit gibt enttäuscht schon, gerade
nach dem fantastischen Ende des ersten Buches.
Fazit:
Großes erwartet, kleines bekommen. Vielleicht wird Band drei
besser.
Die Mission von Ann Leckie
Reviewed by Darkybald
on
Sonntag, April 03, 2016
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