Verlorene der Zeiten von Amal El-Mohtar

Seiten: 192

Verlag: Piper

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3492706061

Amazon: Amazon.de

Rating: 7/10

Inhalt:

Zwei Feindinnen in einer Zeit des Krieges. Verbotene Nachrichten, heimlich ausgetauscht auf den verlassenen Schlachtfeldern. Und eine ganz große Liebe, die Raum und Zeit überwindet. Amal El-Mohtar und Max Gladstone verbinden in diesem Kurzroman in wunderbar poetischer Sprache eine weltumspannende Zeitreisegeschichte mit einem Liebesroman in Briefform.

Review:

Ich sage Ihnen gleich im Voraus, dass dieses Buch nicht für jeden geeignet ist. Hard-Science-Fiction-Leser werden vielleicht enttäuscht sein, denn obwohl dieses Buch von Zeitreisen handelt, geht es mehr um die Liebe und ist sehr poetisch erzählt.

Die Geschichte beginnt am Ende einer Schlacht. Unsere beiden Hauptfiguren sind die Top-Agenten der beiden Seiten: Rot aus der technologisch verbesserten Zukunft gegen Blau aus der Umwelt-Zukunft (diese Beschreibungen unterliegen meiner eigenen Interpretation, da die Wahrheit in der Geschichte etwas vage war).

Der eine hinterlässt dem anderen eine Nachricht. Zu Beginn scheint es sich um einen spöttischen Spruch zu handeln, aber die Botschaften werden fortgesetzt, und so verändern sich die Dinge zwischen Rot und Blau.

Vom Sci-Fi-Standpunkt aus war ich fasziniert von den seltsamen Zukünften, aus denen Red und Blue stammen, obwohl beide sehr sparsam beschrieben werden.

Was die Liebesgeschichte angeht, so fand ich sie sehr gut gemacht. Normalerweise mag ich keine Liebesromane, weil sie übereilt und schlampig sind und es nur um Sex geht. Nichts von alledem trifft hier zu.

Vom Standpunkt der Zeitreise aus gesehen erinnerte es mich an "Das Ende der Ewigkeit" von Isaac Asimov mit der Möglichkeit, zu bestimmten Punkten in der Zeit zu reisen, um die Dinge in eine bestimmte Richtung zu lenken, aber der Krieg gab dem Ganzen ein Duellcharakter - eine Seite lenkte die Dinge zu ihrem Vorteil, dann die andere Seite zu ihrem Vorteil lenkte. Woher die Leute kamen und wie sie durch die Zeit gereist sind, wurde nie diskutiert.

Ich kann nicht sagen, dass ich nicht ein wenig enttäuscht bin, dass ich so wenig über die sehr seltsame Zukunft erfahre, aus der Rot und Blau kommen, und auch darüber, wie der Krieg begann. Um ehrlich zu sein, jetzt, wo ich darüber nachdenke, hat man mir eigentlich gar nicht so viel über irgendetwas erzählt. Wow! Die Autorin hat es geschafft, mich in eine Geschichte hineinzuziehen, während sie mir nur wenig von dem gab, was ich liebe (SF und Zeitreisedetails) und viel von dem, was ich nicht liebe (poetische Romantik). Das ist sehr gutes schriftstellerisches Können.