Providence von Max Barry

Providence von Max Barry



Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen
Originaltitel: Providence
Verlag: Heyne
Paperback , Broschur, 400 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-453-42470-8
Amazon: Amazon.de



Rating: 6/10


Inhalt:

Das Video veränderte alles. Vorher konnten wir noch glauben, dass wir sicher waren. Auserwählt. Etwas Besonderes. Wir dachten, das Universum sei ein glitzernder Ozean voller Möglichkeiten, der nur darauf wartet, von uns erobert zu werden. Danach wussten wir es besser. 

Sieben Jahre nach dem fatalen Erstkontakt startet die Providence Five. Es ist das größte und modernste Kampfschiff und soll die Menschheit vor ihrem bisher schlimmsten Feind schützen: Aliens, die sich so grundlegend von uns unterscheiden, dass keine Kommunikation mit ihnen möglich ist. Die Besatzung der Providence besteht nur aus vier Personen, deren Aufgabe es ist, das Schiff zu überwachen und durch Videos in den Sozialen Netzwerken den Menschen auf der Erde von ihren vermeintlich heroischen Taten zu berichten. Doch die Schiffs-KI hat andere Pläne: Sie fliegt einen Bereich an, der so weit von der Erde entfernt ist, dass der Kontakt zur Flotte abbricht. Hier befindet sich die Hauptbasis der Außerirdischen. Für Gilly, Talia, Anders und Jackson wird der Kampf im All plötzlich sehr, sehr real ...

Review:

Dies ist das erste Buch von Max Barry, das ich gelesen habe. Das Konzept dieses Buches hat mir auf Anhieb gefallen. Durch die Linse der militärischen Science-Fiction hat das Genre viele gelungene Ansätze zum Thema Krieg geliefert. Dieser Roman hat viel zu sagen, und ich kann ihm sicher nicht vorwerfen, dass er sich zu weit aus dem Fenster lehnt. Der Roman hat mir nicht wirklich zugesagt, aber nach einer superstarken Lektüre fühlte ich mich etwas "unterwältigt". Die Konzepte sind einfallsreich und die Prosa ist solide genug.

In diesem Roman geht es um fabrizierte Kriegsführung durch die Sicht eines KI-Schlachtschiffs und die menschlichen Drohnen, die das Schiff bemannen, obwohl sie nutzlos sind. Sie sind ein Symbol des menschlichen Widerstands, obwohl die KI den Krieg auch ohne sie führen kann. Ich verstehe, dass Barry die Drohnenkriegsführung und die Zukunft des Krieges durch die Augen dieser Besatzung kommentiert.

Hier liegt aber mein Problem mit dem Buch. Ich will nicht sagen, dass ich alles verstehen muss, aber es wird keinerlei Mühe auf den Aufbau der Welt auf der Erde verwendet. Welche Regierungen oder Systeme den "Service" leiten. Ich sage nicht, dass es so übertrieben sein muss wie bei Starship Troopers, aber gib uns etwas! Ich fand auch, dass es faul war, den außerirdischen Salamandern den Namen eines irdischen Tieres zu geben. Ich sage nicht, dass sie diesen Spitznamen nicht von den Soldaten bekommen könnten, aber jemand sollte ihnen einen wissenschaftlicheren Namen geben.

Die Charaktere hingegen waren besser ausgearbeitet, ich hatte das Gefühl, sie und ihre Rolle in der Geschichte zu verstehen. Sie reagieren auf die Isolation des Weltraumkriegs auf eine Art und Weise, die die Geschichte vorantreibt, nachdem sie zu der Erkenntnis gelangt sind, dass sie nicht mal Kriegswerkzeuge sind, nimmt das Buch die erste von ein paar Wendungen. Barry spielt auf interessante Weise mit der Zeit und dem Setting. Die letzte Wendung, die mit dem Setting zu tun hat, war super effektiv und ein cooler Moment. Diese Wendung trug wirklich dazu bei, dass ich dem Buch doch noch etwas positives abgewinnen konnte.

Das Buch ist nicht schlecht, es gibt ein paar Elemente, die mir wirklich gefallen, aber bei all der tollen Science-Fiction, die es gibt, kann ich es nicht ganz oben auf meine Liste setzen. Ich denke, dass Liebhaber von Military-Science-Fiction das Buch auf jeden Fall lesen sollten. Military Sci-Fi über die absurde Natur des Krieges ist nie etwas Schlechtes, ich wünschte nur, man hätte sich mehr Mühe mit dem Aufbau der Welt gegeben.


Providence von Max Barry Providence von Max Barry Reviewed by Darkybald on Samstag, August 28, 2021 Rating: 5

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