Die zehntausend Türen von Alix E. Harrow

Seiten: 576

Verlag: Festa

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3865529364

Amazon: Amazon.de

Rating: 7/10

Inhalt:

In einem weitläufigen Herrenhaus voller sonderbarer Schätze ist January selbst eine Kuriosität. Als Mündel des reichen Mr. Locke fühlt sie sich kaum anders als die Artefakte, die die Hallen schmücken: sorgfältig gepflegt, weitgehend ignoriert und völlig fehl am Platz. Dann findet sie ein seltsames Buch. Ein Buch, das den Duft anderer Welten verströmt und von Geheimtüren, von Liebe, Abenteuern und Gefahr erzählt. Jedes Umblättern enthüllt weitere unglaubliche Wahrheiten. Und langsam wird January bewusst, dass sie selbst mehr und mehr mit der Geschichte verkettet wird.

Review:

"Die zehntausend Türen" ist das erste Buch der Autorin Alix E. Harrow, der uns durch tausend Türen in wunderschöne Welten führt.

Die Stärke - oder Schwäche, je nachdem, wer dieses Buch liest - ist der bildhafte Stil. Jedes Wort und jede Metapher ruft präzise Bilder hervor. Es ist kein einfacher Stil, er ist komplex und voller Referenzen. Der Stil trägt nicht dazu bei, das Tempo des Buches zu erhöhen, denn es ist anfangs sehr langsam und scheint kein wirkliches Ziel zu haben.

Die Handlung ist sehr einfach und lässt sich buchstäblich in einem Satz zusammenfassen: Ein Mädchen findet eine Tür. Alles andere muss man beim Lesen entdecken, indem man alle Abenteuer mit dem Protagonisten erlebt.

Die Entscheidung, das gesamte Buch im zwanzigsten Jahrhundert anzusiedeln, war für mich eine gute Entscheidung. January ist definitiv eine dieser Figuren, die man entweder liebt oder hasst. Sie scheint naiv und sehr eigensinnig zu sein, aber gleichzeitig auch klug und stark. Ich habe es geliebt, einen Blick in ihre Gedanken zu werfen und die Welt so zu sehen, wie sie sie sieht, es war wie ein Traum. Das einzige, was mich nicht ganz überzeugt hat, war die Art und Weise, wie die Autorin das Ende gehandhabt hat. Es hinterließ bei mir ein Gefühl der Unvollständigkeit, als ob man noch mehr hätte erzählen können. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass mir Seiten fehlen, obwohl das Ende eigentlich abgeschlossen sein sollte.

Manchmal fühlte ich mich wieder wie ein Kind, das Schranktüren öffnete und hoffte, Narnia zu betreten oder ein weißes Kaninchen zu sehen und ihm ins Wunderland zu folgen. Dieses Buch ist ein Gedicht, eine ununterbrochene Ode an die Reisenden, an diejenigen, die mit ihren Gedanken reisen, und an diejenigen, die in der Lage sind, ihre eigenen Türen zu finden. January trennt sich von der einen Figur, die ihr Beschützer war, um ihr eigenes Abenteuer zu beginnen, mit Schwierigkeiten, um ihren Vater, aber vor allem sich selbst zu finden.