Robinson Crusoe von Daniel Defoe

Robinson Crusoe von Daniel Defoe 



Seiten: 448
Verlag: Penguin
Sprache: Deutsch
ISBN-10:3328108610
Amazon: Amazon.de








Rating: 5/10


Inhalt:

Robinson Crusoe, eine der populärsten Gestalten der Weltliteratur, gilt seit unzähligen Generationen als Inbegriff des Abenteurers und Überlebenskünstlers. Das 1719 erschienene Buch über einen gestrandeten, ganz auf sich allein gestellten Menschen, der sich in der Wildnis aus dem Nichts eine neue Existenz erschaffen muss, hat sich längst als zeitlos erwiesen. Doch Daniel Defoes Roman ist viel mehr als eine gut geschriebene Abenteuergeschichte – sie wirft grundlegende Fragen nach dem Wesen unserer Spezies und unserer Zivilisation auf. An diesem Helden zeigt Defoe exemplarisch, welche grundlegenden Bewusstseinsveränderungen einer durchmachen muss, um sich zu einem echten Menschen auszubilden. Sein Robinson Crusoe reift vom gottlosen Seefahrer zum humanen Aufklärer, von einem ungestümen jungen Hitzkopf zu einem verantwortungsbewussten Charakter. Erst durch diese existenzielle Dimension gewinnt der Roman, der dem Autor sechzigjährig zu Weltruhm verhalf, seine wahre Tiefe und Bedeutung.

Review:

Wenn man bedenkt, dass dieses Buch 1719 geschrieben wurde, ist es erstaunlich zugänglich. Ich hätte es schon viel früher gelesen, wenn ich gewusst hätte, wie einfach es ist.

Mehr als die Hälfte des Buches ist ohne Handlung und besteht aus Beschreibungen dessen, was Crusoe allein auf der Insel tut. Ganz am Anfang und am Ende gibt es ein paar Ausflüge/Abenteuer. Crusoe trifft Freitag erst erstaunlich spät im Buch. Der Kolonialismus und Rassismus der damaligen Zeit ist natürlich deutlich zu spüren. Es ist bezeichnend, dass Crusoe davon ausgeht, dass Freitag Englisch lernen sollte, anstatt dass Crusoe versucht, Freitags Sprache zu lernen. Wenn man bedenkt, wie berühmt diese Beziehung zwischen Crusoe und Freitag in der Literatur, ja sogar in allen Medien ist, hatte ich angenommen, dass sie mehr Tiefe haben würde. Ich wollte sehen, wie Crusoe und Freitag mit der Kommunikation kämpfen, wie sie langsam ein Band knüpfen, wie sie das langfristige Auf und Ab des entstandenen und gebrochenen Vertrauens erleben, wie sich die Beziehung zwischen Herr und Diener langsam in ein Band der Brüderlichkeit verwandelt und wie beide Männer voneinander lernen. Aber leider nein. Freitag ist sofort und immer unterwürfig. Crusoe hat immer die Oberhand und gibt die Befehle. Hier und da gibt es kleine Anzeichen von Selbstreflexion bei Crusoe, aber viel tiefer geht es nicht. Ehrlich gesagt hat die Beziehung zwischen Ishmael und Queequeg aus Moby Dick  mehr Tiefe.

Alles in allem ist es ein sehr einfaches Buch.
Robinson Crusoe von Daniel Defoe Robinson Crusoe von Daniel Defoe Reviewed by Darkybald on Samstag, Mai 14, 2022 Rating: 5

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